Durch das Vorhaben wird die Aussagesicherheit der forensischen Altersdiagnostik anhand von Zahnmerkmalen deutlich verbessert. Für die relevanten altersabhängigen Zahnmerkmale werden die jeweils für die forensische Altersdiagnostik in Bezug auf Reliabilität und diagnostische Güte am besten geeigneten Stadieneinteilungen ermittelt.Für die Altersschätzungspraxis werden valide statistische Maßzahlen der untersuchten Zahnmerkmale als Referenzdaten generiert. Durch die gleichmäßige Altersverteilung der Stichproben und die konsensuale Stadienbestimmung durch zwei erfahrene Forscher werden statistische Verzerrungen (‚age mimicry‘) und falsche Stadienbestimmungen vermieden. Der fragliche Einfluss der ethnischen Zugehörigkeit auf die untersuchten Zahnmerkmale wird durch alters- und geschlechtsgematchte Stichproben der für die forensische Altersdiagnostik relevanten ethnischen Hauptgruppen (Europide, Asiaten, Afrikaner) sowie durch konsensuale Stadienbestimmungen identischer erfahrener Untersucher geklärt. Durch systematische Simulationsstudien werden die von verschiedenen Arbeitsgruppen publizierten statistischen Verfahren zur Klassifikation prädefinierter Altersgrenzen sowie zur Merkmalskombination verglichen. Im Ergebnis wird das am besten geeignete prädiktive Modell ermittelt, das in der Begutachtungspraxis zu einer Erhöhung der Aussagesicherheit der Altersdiagnosen führen wird. Das Vorhaben ist von großer gesellschaftspolitischer Bedeutung. Die zu erwartenden Forschungsergebnisse haben auch für die forensische Altersdiagnostik in zahlreichen anderen europäischen Ländern Bedeutung, in denen die juristisch relevanten Altersgrenzen in dem durch das Projekt abgedeckten Altersbereich liegen.